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Wie ich zu HKiT® kam – und warum ich geblieben bin, Teil 1

Sabine Rippe, Tanzpädagogin HKIT® und Tanztherapeutin HKIT® i.A.

Für mich gilt, was für viele meiner Kolleginnen gilt: schon als Kind hatte ich eine ganz starke Affinität zum Tanzen. Meine erste Erinnerung an einen eigenen Tanz sieht so aus: ich bin fünf Jahre alt und ein Gewitter zieht auf, der Wind rauscht mächtig in den Bäumen des Waldes. Die ersten Regentropfen fallen und es zieht mich magisch in den Garten, um im Regen zu tanzen.

„Richtiges“ Tanzen blieb mir jedoch verwehrt. Ich war zu dick, Ballett kam nicht in Frage. So tanzte ich weiter für mich, heimlich allein in meinem Zimmer, durch die Pubertät hindurch, später dann in der Disco, 4,5,6 Stunden, bis die Lichter angingen und der letzte Song im Hellen gespielt wurde.

Wie aber kam ich nun zu HKiT®? Das war Zufall. Ich entdeckte einen Flyer und dachte, ich schaue mal, was sich hinter diesem „biodynamischen Tanzen“ verbirgt. Die erste Stunde gefiel mir und ich kam wieder. Fremd waren die Übungen, die Lehrerin sprach wenig und blickte sehr wohlwollend, das tat mir gut, denn es war ein echtes Wohlwollen, das spürte ich. Eine Formel wurde immer wieder gesagt: „Jede Bewegung, die kommt, ist richtig, jede Bewegung, die kommt ist gut.“

Ich hatte zuvor schon diverse Workshops und Kurse ausprobiert: Pantomime, Stimme und Atem, Kundalini-Yoga, Aikido-Zen, Cantienica, Butoh und drei Monate Yoga. Die LehrerInnen waren in der Regel freundlich und bestimmt sehr gut in ihrem Metier, aber bis auf wenige Ausnahmen bin ich nach der zweiten Stunde nicht mehr hingegangen. Irgendetwas stimmte nicht, ich konnte aber nicht greifen, was es genau war. Irgendetwas stand da im Raum, wurde erwartet von mir und etwas in mir sagte „Nein“ zu dieser Erwartung, verweigerte sich.

Bei HKiT® war das von Anfang an nicht da, dieses merkwürdige Gefühl. Es war zwar alles neu für mich, aber es stimmte, es fühlte sich richtig an und vor allem: ich fühlte mich richtig. Das war im Herbst 2004, und seitdem bin ich immer tiefer in die Heilenden Kräfte im Tanz eingestiegen. Später dann, 2011, begann ich mit der Ausbildung zur Tanzpädagogin HKiT® in der Tanzheimat. Und hier, in der Ausbildung, kam ich dem Rätsel auf die Spur, warum es mit mir und „den anderen“ nichts hatte werden können, denn es liegt tief in der Natur der Sache begründet: das entdeckenlassende Lernen (entwickelt von dem Physiker Wagenschein) als DIE didaktische Methode von HKiT®.

Mir wurden Übungen gezeigt, Schritte, Bewegungen, Rhythmen, Bewegungsabfolgen, aber nicht übergestülpt.  Mir wurden Bewegungsqualitäten nahegebracht oder der Zusammenhang zwischen Gefühlen und Bewegungen, die Tanzarchetypen, aber nie wurde verlangt, dass ich ein bestimmtes Gefühl haben muss, bloß weil das jetzt auf dem „Programm“ stand.  Ich durfte immer ich selber sein, in meinem eigenen Tempo die Tänze und Tools erfahren und forschen.

„Jede Bewegung, die kommt, ist richtig. Jede Bewegung, die kommt, ist gut“-

kein unterschwelliger heimlicher Leistungsdruck, kein Mithalten müssen mit der Gruppe, keine unausgesprochene Erwartung des Lehrers an mich, keine schiefen Blicke – das ist einer der Hauptgründe, warum ich bei den HKiT® geblieben bin und sie mittlerweile auch seit mehr als drei Jahren aus voller innerer Überzeugung unterrichte.

Wie ich zu HKiT® kam – und warum ich geblieben bin, Teil 1 (Sabine Rippe)